Subversion
durch Imitation

„Das macht das Ganze sympathisch, dass nicht jedes Schild gleich aussieht und dass das Material Eigenschaften hat, die nicht vorhersehbar sind.“

Die Luft ist stickig und heiß, der Lüfter lärmt, glühende Schilder knacken. Mit hochrotem Kopf und unter enormer körperlicher Anstrengung zieht Anna Böhnke einen Satz Emailleschilder aus dem Brennofen, um sie anschließend mit einer Zange auf die Richtplatte zu befördern. Emaillieren, Brennen, Plotten, Lasern, Sägen, Bohren, Hämmern – die vielfältigen und kleinteiligen Arbeitsschritte erfordern nicht nur ein ganzes Arsenal an Bildtechnologien, sondern auch entsprechende multisensorische Kompetenzen. Immer wieder überprüft Anna kritisch das Ergebnis, schließlich müssen Materialität und Ästhetik ihrer Trägermedien den Normen gängiger Wanderschilder entsprechen, damit ihre verdeckte künstlerische Intervention im öffentlichen Raum gelingen kann.

Credits: Anna Böhnke, Anna Schwinn, Christoph Rafoth, Ulrike Uschmann (Akteur:innen), Gerrit Pawliczak, Fabian Fess (Filmemacher) Kurt Pöschl (filmische Assistenz)